Der Wald: Eine Quelle des Lebens für alle

Projektupdate

Veröffentlichungsdatum: 4. März 2025

Autor: Davide Palmieri

Teil des Projekts

Wyss Academy Dialogue on the True Value of Forests

Wyss Academy Dialogue on the True Value of Forests

Der Wald: Eine Quelle des Lebens für alle

Projektupdate

Teil des Projekts

Wyss Academy Dialogue on the True Value of Forests

Wyss Academy Dialogue on the True Value of Forests

Veröffentlichungsdatum: 4. März 2025

Sanftes grünes Licht. Eine fesselnde Klangkulisse zieht das Publikum langsam hinein – raschelnde Blätter, fliessendes Wasser und Rufe verschiedener Tiere. Mittendrin laden zwei Künstlerinnen das Publikum ein, in den nächsten 40 Minuten „den wahren Wert der Wälder“ auf ihre ganz eigene Weise zu erleben. „Tany fivelomana – Between Land and Forest“ ist die erste Präsentation eines entstehenden Werks, eine faszinierende multimediale, audiovisuelle Erkundung von Antsa Arimalala und Alexandra Baumgartner, die am 28. Februar in Rom gezeigt wurde. Im Sala Elvetica des Istituto Svizzero verfolgten rund 80 Menschen eine immersive Performance, in der Musik, visuelle Installationen, Waldgeräusche und eindrückliche Zeugnisse von Menschen, die mit und vom Wald leben, zusammenkamen. Das Werk lässt unter anderem die Stimmen der Bewohner*innen der Masoala-Halbinsel in Madagaskar erklingen, für die der Regenwald eine lebenswichtige Einkommensquelle ist. Es beleuchtet unterschiedliche Vorstellungen und Wahrnehmungen, die das Verständnis von Wald im globalen Norden und Süden prägen – und regt zur kritischen Reflexion darüber an.

Die Künstlerinnen Alexandra Baumgartner und Antsa Arimalala beschreiben ihren Ansatz als eine Form, das Konzept von „Tany fivelomana“ sichtbar zu machen. Dieser malagassische Begriff steht für nachhaltige Landwirtschaft und umfasst Praktiken, die den Bedürfnissen der Natur und auch künftigen Generationen gerecht werden. Sie vermitteln dieses Konzept „über einen ‚Spaziergang‘ durch eine Landschaft mit einem Fluss, Weiden, Reisfeldern, Agroforstsystemen und einem Stück heiligen Waldes – kontrastiert mit einer vorherrschenden westlichen Wahrnehmung tropischer Wälder als Orte der Natur, Biodiversität, exotischen Schönheit und Erholung.“ Diese Dimension des Werks wurde unter anderem durch eine Übung am Ende der Performance verdeutlicht, den „menschlichen Wald“. Dafür bat das Künstlerinnen-Duo einen Teil des Publikums, „Waldgeräusche“ zu erzeugen – etwa Tierstimmen nachzuahmen oder Blätterrascheln zu imitieren. Der andere Teil sollte aufmerksam zuhören. Für einige intensive Minuten schuf das Publikum einen Wald – oder vielmehr das, was es sich als Wald vorstellte.

„Wälder sind eine Quelle des Lebens für alle“, betonte Antsa Arimalala nach der Aufführung und der Übung, die das Publikum sichtlich bewegte. „Genau das macht sie so bedeutend und deshalb muss ihre Biodiversität geschützt werden.“ Alexandra Baumgartner ergänzte: „Musik, Klänge und Worte lösen Emotionen aus. Mit dieser Präsentation laden wir Menschen ein, an einen Ort zu gehen, an dem sie noch nie waren, und mit ihrer Vorstellungskraft ein Bild davon zu erschaffen, wie dieser Ort aussehen könnte.“

„Tany fivelomana“ ist ein entstehendes Werk aus der Zusammenarbeit von Antsa Arimalala und Alexandra Baumgartner im Rahmen der art&science residency „On Forests”. Dieses Projekt markiert die erste Zusammenarbeit zwischen dem Istituto Svizzero und der Wyss Academy for Nature. Die Residency dreht sich um das Thema „Der wahre Wert der Wälder“ und knüpft an die Veranstaltungsreihe Wyss-Academy-Dialoge zum wahren Wert der Wälder an. Die Zusammenarbeit begann in der Schweiz, wo sich die beiden Künstlerinnen während der regionalen Dialoge im Emmental trafen und den Toppwald besuchten. Weitere Recherchen und Feldarbeit führten sie nach Madagaskar, wo sie ebenfalls am regionalen Dialog teilnahmen, den Masoala-Regenwald erkundeten, Interviews mit Stakeholder*innen führten und Waldgeräusche aufnahmen. Ihre Recherche schloss zudem einen Besuch der COP16-Biodiversitätskonferenz in Kolumbien und der Masoala-Halle des Zoos Zürich ein. Die zweimonatige Residency am Istituto Svizzero in Rom bot ihnen schliesslich den Raum, ihre Erfahrungen zu reflektieren und gemeinsam mit dem bisher gesammelten Material den Beginn ihres Kunstprojekts zu entwickeln.

Antsa & Alexandra bei der Aufnahme von Geschichten in Madagaskar.
Antsa & Alexandra bei der Aufnahme von Geschichten in Madagaskar. / Autor: Daria Vuistiner
Antsa Arimalala bei der Aufnahme von Regenwaldgeräuschen in Madagaskar.
Antsa Arimalala bei der Aufnahme von Regenwaldgeräuschen in Madagaskar. / Autor: Antsa Arimalala
Alexandra Baumgartner bei der Aufnahme von Pauls Geschichten in Madagaskar.
Alexandra Baumgartner bei der Aufnahme von Pauls Geschichten in Madagaskar.
Die Präsentation im Sala Elvetica des Istituto Svizzero. Rund 80 Menschen erlebten eine immersive Performance, in der Musik, visuelle Installationen, Waldgeräusche und eindrückliche Zeugnisse von Menschen, die mit und vom Wald leben, zusammenkamen.
Die Präsentation im Sala Elvetica des Istituto Svizzero. Rund 80 Menschen erlebten eine immersive Performance, in der Musik, visuelle Installationen, Waldgeräusche und eindrückliche Zeugnisse von Menschen, die mit und vom Wald leben, zusammenkamen. / Autor: Davide Palmieri

Team

  • Projektkontakt

    Tatjana von Steiger
    Head of Global Policy Outreach

    Tatjana von Steiger, Head of Global Policy Outreach, Wyss Academy for Nature
    Projektkontakt