Zusammenfassung der Ergebnisse: auf den Wald hören

Projektupdate

Veröffentlichungsdatum: 21. Oktober 2025

Wald
© Natalia Peralta / Autor: Natalia Peralta
Teil des Projekts

Wyss Academy Dialogue on the True Value of Forests

Wyss Academy Dialogue on the True Value of Forests

Zusammenfassung der Ergebnisse: auf den Wald hören

Projektupdate

Teil des Projekts

Wyss Academy Dialogue on the True Value of Forests

Wyss Academy Dialogue on the True Value of Forests

Veröffentlichungsdatum: 21. Oktober 2025

Die Wyss Academy Dialogues with Purpose (WADs) wurden ins Leben gerufen, um ein partizipatives Engagement zu fördern, das zu konkreten Massnahmen und langfristigen Lösungen für eine gerechte Waldbewirtschaftung führen soll. Interviews in vier Regionen zeigen, dass die Dialoge gemeinsames Lernen, Empowerment und neue Kooperationen ermöglichten, wobei die Teilnehmenden von einer erhöhten Handlungsfähigkeit und mehr Vertrauen berichteten. Zwar entstanden einige sektorübergreifende Initiativen und dauerhafte Beziehungen, doch die Umsetzung der Dialoge in nachhaltige Massnahmen war unterschiedlich und oft durch institutionelle Hindernisse und mangelnde Nachverfolgung eingeschränkt.

Insgesamt gingen die WADs über eine symbolische Beteiligung hinaus, aber eine nachhaltige Wirkung hing von einer anpassungsfähigen Moderation und kontinuierlicher Unterstützung ab. Diese Erkenntnisse stehen im Einklang mit dem Schwerpunkt der Wyss-Academy-Strategie, gemeinsam fundierte Lösungen zu entwickeln, die Governance zu stärken sowie Monitoring und Lernen zu verankern.

Diese Synthese basiert auf qualitativen Interviews aus den vier regionalen Dialogen – Südamerika (SAM), Ostafrika (EAF), Südostasien (SEA) und Europa (EUR) – und nutzt eine relationale analytische Perspektive, um zu untersuchen, wie Engagementpraktiken Machtverhältnisse neu gestalten, Handlungsfähigkeit fördern und relationale Ergebnisse hervorbringen.

Aufkommende Themen

Aufkommende Themen

Die Dialoge ermöglichten gemeinsames Lernen und Wissensaustausch durch moderierte Interaktionen, Austausch unter Gleichgesinnten und iterative Reflexion. Kollaboratives Mapping, kollektive Sinnfindung und Wissenshybridisierung waren gängige Praktiken. Allerdings kam es zu Spannungen, wenn wissenschaftliche Rahmenbedingungen dominierten, was eher zu epistemischer Übersetzung als zu echter Integration führte.

Kollektives Handeln entstand durch gemeinsame Entscheidungsfindung und narrative Eigenverantwortung. In einigen Regionen beschrieben die Teilnehmenden ein neu gewonnenes Selbstvertrauen, sich für Reformen der Waldbewirtschaftung einzusetzen. Zu den Hindernissen zählten festgefahrene institutionelle Hierarchien und mangelnde Kontinuität nach den Dialogen.

Durch bewussten Einbezug, gemeinsame Programmsgestaltung und faire Moderation gelang es, Machtverhältnisse teilweise neu zu gestalten. Dennoch blieben subtile Dynamiken bestehen: Wer zuerst das Wort ergriff, wer Probleme formulierte und wie die Zeit aufgeteilt wurde, spiegelte oft bereits bestehende Hierarchien wider. Die Teilnehmenden stellten Fortschritte bei der Repräsentation fest, wiesen jedoch darauf hin, dass Einbeziehung nicht immer Einfluss bedeutete.

Die Teilnehmenden beschrieben häufig, dass sie durch die Erfahrungen anderer beeinflusst wurden. Die Dialoge führten zu Veränderungen in der Wahrnehmung, Empathie und Interdependenz, insbesondere wenn Geschichten und konkrete Beispiele verwendet wurden. Dieser Einfluss war am stärksten, wenn Machtunterschiede anerkannt statt neutralisiert wurden.

Vertrauensbildung, die Initiierung sektorübergreifender Kooperationen und die Fortsetzung des Engagements über die Veranstaltung hinaus zeichnen sich als Resultate ab. Die Dauerhaftigkeit der Beziehungen war jedoch unterschiedlich: In einigen Fällen lösten sich die Verbindungen aufgrund institutioneller Trägheit oder projektbezogener Zeitrahmen auf. Wo Follow-up-Mechanismen vorhanden waren, blieben die gewonnenen Beziehungen bestehen.

Überregionale Synthese

Überregionale Synthese

Es zeigt sich deutlich, dass die WADs über ein rein symbolisches Engagement hinausgingen. Die Teilnehmenden formulierten relationale Werte wie Verantwortung, Fürsorge und Gegenseitigkeit nicht als abstrakte Ideale, sondern als gelebte, sich aus dem Prozess ergebende Tatsachen. Dennoch bestand weiterhin die Gefahr des Extraktivismus, wenn die institutionellen Folgemassnahmen unklar waren oder wenn die Beiträge der Teilnehmenden in den Ergebnissen nicht angemessen gewürdigt wurden. Die Dialoge brachten vielfältige Ontologien von Wäldern und Werten zum Vorschein, von instrumentellen und ökologischen bis hin zu spirituellen und kinzentrischen. Anstatt diese Unterschiede aufzulösen, führten produktive Auseinandersetzungen oft zu neuer Solidarität und neuen Erkenntnissen. Dennoch blieben einige Wissenssysteme marginal, insbesondere dort, wo die Sprache oder das Format des Dialogs nicht vermochte körperliches und emotionales Wissen miteinzubeziehen.

Autoren

Svitlana Lavrenciuc, Dr. Armando Valdés-Velásquez, Tatjana Von Steiger, Caterina Cosmopolis, Rebecca Andrianarisandy

Team

  • Projektkontakt

    Tatjana von Steiger
    Head of Global Policy Outreach

    Tatjana von Steiger, Head of Global Policy Outreach, Wyss Academy for Nature
    Projektkontakt