Ein neuer Wissenschaftsartikel in «Science», mitverfasst von Pablo Negret von der Wyss Academy for Nature, bietet eine globale Bewertung der Waldfragmentierung und zeigt, dass das Problem weitaus verbreiteter ist als bisher angenommen. Durch die Messung der ökologischen Konnektivität statt der alleinigen Betrachtung der Grösse von Waldflächen kommt die Studie zum Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Wälder weltweit und bis zu 80 Prozent der tropischen Wälder zwischen 2000 und 2020 stärker fragmentiert wurden.

Fragmentierung ist ein wichtiges Thema, da sie Ökosysteme zerstört, Arten isoliert und die klimaregulierende Funktion der Wälder verringert. Frühere Bewertungen, die sich nur auf strukturelle Kennzahlen wie Anzahl und Grösse der Fragmente konzentrierten, deuteten darauf hin, dass die Fragmentierung zurückging. Die neue Studie widerspricht dieser Sicht, indem sie einen versteckten Verlust an Konnektivität aufzeigt und verdeutlicht, dass die Degradation der Wälder schneller voranschreitet, als es Entwaldungszahlen allein vermuten lassen.

Die Muster unterscheiden sich je nach Region. In den Tropen ist die Wanderfeldwirtschaft für 61 Prozent der Fragmentierung verantwortlich, während in gemässigten Regionen die Forstwirtschaft dominiert und in borealen Wäldern Waldbrände eine grosse Rolle spielen. Diese Treiber verstärken den Verlust der biologischen Vielfalt und schwächen die Rolle der Wälder als Kohlenstoffsenken – mit Folgen für lokale und globale Klimarisiken.

Die Studie zeigt auch Wege für die Zukunft auf. Tropenwälder innerhalb von Schutzgebieten waren bis zu 82 Prozent weniger fragmentiert als umliegende Wälder. Dies belegt, dass die Erhaltung zusammenhängender Landschaften den Trend verlangsamen kann.

Diese Perspektive steht in engem Zusammenhang mit den Solutionscapes der Wyss Academy, in denen Forschung und Praxis zusammenkommen, um die Fragmentierung in realen Kontexten anzugehen – von der Förderung der Agroforstwirtschaft in Laos über die Bekämpfung der durch den Bergbau verursachten Entwaldung in Peru bis hin zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wälder in der Schweiz.

Diese Perspektive knüpft an die  Solutionscapes der Wyss Academy an, in denen Forschung und Praxis zusammenkommen, um Fragmentierung in realen Kontexten anzugehen – von der Förderung der Agroforstwirtschaft in Laos über die Bekämpfung der durch den Bergbau verursachten Entwaldung in Peru bis hin zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wälder in der Schweiz.